Funkenfeuer im Montafon
Einer der ältesten Bräuche im Montafon ist das traditionelle Funkenabbrennen.
Wenn Feuer den Winter vertreibt und den Frühling begrüßt.
Einer der ältesten Bräuche im Montafon: Am ersten Sonntag nach der Fasnacht lodern die Flammen des Funkens bis zu 30 Meter hoch in den Himmel. Mit dem Funkenabbrennen und dem Fackelschwingen werden die „Dämonen des Winters“ vertrieben und das zunehmende Licht des Frühlings begrüßt – ein Ritual voller Symbolik und Tradition.

- Aufbau
Der Aufbau erfordert viel Arbeit, durchschnittlich 700 bis 800 Arbeitsstunden. Die Funkenzünfte stellen die Funkentanne und um sie herum wird das Holz aufgeschichtet. Mit Reisig, Stroh und alten Christbäumen wird der sorgsam aufgeschichtete Holzstoß zum Schluss noch befüllt. - Funkenwache
In der Nacht auf Sonntag passt eine Funkenwache auf, dass die Holzkonstruktion nicht frühzeitig von den Burschen aus den Nachbardörfern angezündet wird. Dieser althergebrachte Streich ist jedoch mehr als nur ein Kavaliersdelikt und heute sogar strafbar. - Abbrennen
Bei Einbruch der Dunkelheit wird der Funken schließlich unter den Augen der Dorfbevölkerung entzündet.
Montafoner Gedicht von Otto Borger
Zum Funkensonntag und dem Küachle Essen.
Funka Sonntig ischt, gerals hockt am Tisch,
drof i großer Zahl, Küachle vieler Zahl!
Alle grifan prächtig zu, dr Täta, Mama und der Bua!
Zmol fochts lut a plära, D´r Täta set: "Gingili was tuast,
Küachli sen gat gnuag!"
"T´s plära macht mi a, wel i nömma ka!"

Die Funkenspezialität
"Damit die süßen Funka-Küachli perfekt gelingen, in der Pfanne immer wieder mit heißem Fett übergießen oder vorsichtig schwenken."
Erich Morscher aus Tschagguns
Rezept zum Ausdrucken
Klein, aber fein – die Mini-Funken
Das Brauchtum „Funken“ gibt es jetzt auch in Miniatur – mit den handgefertigten Mini-Funken.
Seit 2024 wird das Projekt von der Caritas Werkstätte Montafon betreut. Für die Teilnehmenden ist es mehr als reine Handwerkskunst – es ist eine sinnstiftende Arbeit, die fördert und Freude bereitet. Nach dem Prinzip „Learning by doing“ entstehen so einzigartige Mini-Funken, in die viel Herzblut fließt.
Hol Dir ein Stück Montafon nach Hause – die Mini-Funken sind ab sofort erhältlich.

Wusstest Du, dass...
das Scheibenschießen in Gortipohl zum immateriellen Erbe der UNESCO erklärt wurde?
Einzigartig im Montafon: Das Scheibenschlagen in Gortipohl wird seit Jahrhunderten von Generation zu Generation weitergegeben. Ursprünglich ein heidnisches Ritual, ist es heute ein wichtiger Teil des Dorflebens – und seit Juni 2016 im Verzeichnis des nationalen Kulturerbes der UNESCO verankert.
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