Wandertipps & Infos bei Notfällen

Um das Wandern in den Montafoner Bergen in vollen Zügen genießen zu können, ist es wichtig, einige Sicherheitsaspekte zu beachten. Das betrifft unter anderem das richtige Verhalten am Berg, die sorgfältige Planung einer hochalpinen Tour sowie das fachgerechte Lesen von Wegmarkierungen und Wegweisertafeln.

Die sorgfältige Vorbereitung und Planung

Eine gute Planung ist essenziell für jede Wanderung. Dazu gehören Infos zur Tour, das Wetter und die richtige Ausrüstung. Karten, Tourenbeschreibungen und Tipps von Ortskundigen helfen dabei.

Ebenso wichtig ist die realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und der Gruppe. Tempo und Etappenlänge sollten am schwächsten Mitglied ausgerichtet sein. Für maximale Sicherheit sorgt ein erfahrener Montafoner Bergführer.

Mehr zum Umgang mit Weidetieren

Richtiges Verhalten am Berg

© Stefan Kothenr Photography

Unsere Wälder, Wiesen, Flüsse und Seen sind wertvolle Freizeit- und Erholungsräume und haben eine wichtige Schutzfunktion. In diesem Sinne ist ein respektvoller Umgang mit der Natur Voraussetzung. Außerdem ist es wichtig, auf Schutz- und Schonregionen zu achten, auf markierten Wanderwegen zu bleiben und die eigenen Abfälle wieder ins Tal zu tragen.

Wer auf Wiesen und Weiden rund um Alpen unterwegs ist, der kommt zwangsläufig mit Weidevieh in Kontakt. Mit ein paar einfachen Verhaltensregeln können gefährliche Situationen bei Begegnungen zwischen Wanderern und Weidevieh vermieden werden.

Wanderwegekonzept in Vorarlberg

Einheitliche Markierung

Bei uns im Montafon sind alle Wanderwege einheitlich nach dem Vorarlberger Wanderwegekonzept markiert. Dabei werden die Wanderwege in drei Schwierigkeitsgrade unterteilt, die sich anhand der Farbmarkierung ablesen lassen:

Gelb-weiß: Leicht
Spazier- und Wanderweg – leicht begehbar, bequem, hohe Sicherheit, in der Regel gut ausgebaute Wege, für alle Altersgruppen geeignet

Weiß-rot-weiß: Mittel
Bergwanderweg – Schuhe mit griffiger Sohle empfohlen, üblicherweise gut begehbar, alpine Naturgefahren, meist naturnah angelegte Wege, Teilstrecken schmal, steinig und exponiert

Weiß-blau-weiß: Schwer
Alpiner Steig – Bergerfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich, hohe Eigenverantwortung geboten, Steige mit erhöhtem alpinen Risiken, nur für Geübte

Einheiltiche Beschilderung

Zudem befinden sich entlang zahlreicher markierter Wanderwege in Vorarlberg einheitlich beschilderte Wegweisertafeln. Diese erfassen die Wanderwegmarkierung, die wichtigsten Haupt- und Zwischenziele, Gehzeit, Routentrennstrich (macht auf ein Abzweigungsziel aufmerksam), Höhenangabe, Standortbezeichnung sowie die Standortnummer. Letztere kann im Ernstfall Leben retten! Denn die Standortnummer ist bei der Rettungs- und Feuerwehrstelle zentral erfasst. Somit kann im Notfall der genaue Standort des Verunfallten bestimmt und eine rasche Hilfsaktion eingeleitet werden. 

Achtung: Unterschiedliche Markierungen im Grenzgebiet!

Besonders im Gebiet der Silvretta gibt es zahlreiche grenzüberschreitende Touren ins benachbarte Tirol. Daher ist es wichtig, auch über das Markierungskonzept im Nachbarland Bescheid zu wissen. Denn im Gegensatz zum Wanderwegekonzept in Vorarlberg, das jenem der Schweiz sehr ähnlich ist, richtet sich das Tiroler Wander- und Bergwegekonzept nach der Klassifizierung des Bundeslandes Tirol und unterscheidet sich doch maßgeblich.

Das Tiroler Wander- und Bergwegekonzept ist grundsätzlich in drei Schwierigkeitsgrade unterteilt, welche sich an dem Pistenmodel orientiert:

  • Wanderwege: tragen kein Symbol (in anderen Bundesländern mit der Farbe blau ausgewiesen) und sind leicht begehbar für Spaziergeher ohne alpine Kenntnisse
  • Rote Bergwege: mittelschwierig für Trittsichere und geübte Bergwanderer
  • Schwarze Bergwege:  schwierige, größtenteils schmale und steile Wege welche Tritt- und Schwindelfreiheit sowie alpine Erfahrung erfordern
  • Alpine Routen: wegloses, freies und ungesichertes alpines Geh- und Klettergelände welches Tritt- und Schwindelfreiheit sowie hochalpine Erfahrung erfordert

Vorgehen im Notfall

  1. Bergen der verletzten Person aus dem Gefahrenbereich (wenn möglich)
  2. Überprüfen der lebenswichtigen Funktionen (Bewusstsein – Atmung – Kreislauf)
  3. Alarmieren des Notrufs
    112 Euro Notruf
    144 Rettung / Bergrettung Vorarlberg
    Hast Du Empfang mit Deinem Mobiltelefon?
    JA -> 112 wählen
    NEIN -> Handy aus- und wieder einschalten, (auch anstelle des PINs) erneut 112 wählen. Noch immer kein Empfang: Standort wechseln und in regelmäßigen Abständen 112 wählen.
  4. Erste Hilfe leisten