Alpabtriebe
Das Ende der Sommerfrische
Seit Jahrhunderten kehrt das Vieh im September gut genährt von den hoch gelegenen Alpen ins Tal zurück. Der Alpabtrieb ist ein besonderes Ereignis – Bauern empfangen ihr gesundes Vieh mit Dankbarkeit und Feierlichkeiten.
Der Zug der geschmückten Tiere – zum Teil sind auch Schafe, Ziegen und Esel, das sogenannte „Piefl“, darunter - oft begleitet von Musik, lockt viele Besucherinnen und Besucher an. Besonders geehrt wird die „Milchstöfleri“, die Kuh mit der höchsten Milchleistung, geschmückt mit der prächtigsten „Maien“, dem Blumenschmuck. Der genaue Termin hängt vom Wetter ab – ein früher Schneefall kann ihn vorverlegen.
Termine 2025 (AKTUALISIEREN!!!!!!!) | ||
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Freitag, 06. September | Samstag, 07. September | Sonntag 08. September |
UNTERE GAFLUNA ALPE // Silbertal // Almastall - ca. 12:00 Uhr Eintreffen der geschmückten Kühe, mit Bewirtung und Live-Musik, Verkauf von verschiedenen Käsesorten | ALPE VERGALDEN // Gargellen // Talstation Bergbahnen Gargellen | ALPE GIBAU // Partenen // Abzweigung ins Ganifer |
ca. 12:00 Uhr Eintreffen der geschmückten Kühe, mit Bewirtung und Live-Musik, Verkauf von verschiedenen Käsesorten | ca. 12:00 Uhr Eintreffen der geschmückten Kühe, mit Bewirtung und Live-Musik, Verkauf von verschiedenen Käsesorten | ca. 12:00 Uhr Eintreffen der geschmückten Kühe, mit Bewirtung und Live-Musik, Verkauf von verschiedenen Käsesorten |
Gut zu wissen:
Und falls Du Dich wunderst, warum nicht alle Kühe geschmückt ins Tal zurückkehren – das hat einen Grund. Ist ein Tier während des Sommers verunglückt, so werden die Kühe der Alpe beim Alpabtrieb nicht geschmückt.
Hinweis:
Bitte beachte, dass kurzfristige witterungsbedingte Änderungen möglich sind und Termine gegebenenfalls verlegt werden.
Aufgrund der meist beschränkten Parkplätze empfehlen wir die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Hier findest Du den Fahrplan Montafon.

"In den letzten Tagen auf der Alpe herrscht Aufbruchsstimmung. Das Vieh spürt, wenn der Sommer zu Ende geht. Es muss nicht getrieben werden. Die Tiere freuen sich auf das Tal. "
Alpmeister Martin Netzer, Alpe Spora
Mehr zur DreistufenlandwirtschaftDreistufenlandwirtschaft
Dank der Dreistufenlandwirtschaft haben sich die Alpabtriebe im Montafon über die Zeit kaum verändert. Der Bauer folgt mit seinem Vieh dem Futter: Anfang Juni geht es vom Heimatstall im Tal auf das Maisäß (1.200–1.400 m), etwa zwei Gehstunden oberhalb der Dauersiedlung.
Sind die Futtervorräte dort erschöpft, übernimmt der Alpmeister das Vieh und treibt es auf die Hochalpe – zu saftigen Bergwiesen und würzigen Kräutern.
Wie wird der Alpabtrieb im Tal gefeiert?
Wetter und Graswachstum bestimmen den genauen Termin des Alpabtriebs, meist Mitte bis Ende September. Mit im Gepäck: die letzten Stücke Butter, Bergkäse und Sura Kees, direkt auf der Alpe aus frischer Milch hergestellt.
Wenn der festlich geschmückte Zug durchs Dorf zieht, werden Mensch und Tier von bewundernden Blicken und herzlichem Applaus empfangen. „Es ist ein wahnsinnig tolles Gefühl, wenn so viele Menschen einen begrüßen. Das macht mich als Alpmeister sehr stolz“, sagt Markus.
Wie hat sich die Feier des Alpabtriebs verändert?
Früher beschenkten die Bauern die Alpmeister und Hirten mit Most und Schnaps – als Dank für die gesunde Heimkehr des Viehs. In kleiner Runde wurde der Alpsommer begossen.
Heute sind die Feiern größer: Dorffeste, Bauernmärkte, Live-Musik und Käseverkostungen begleiten die Ankunft der Tiere. Doch der Kern bleibt derselbe – die Wertschätzung für eine traditionsreiche Alpwirtschaft.
Die geschmückten Tiere kommen von den Alpen ins Tal
Die festliche Krönung des bäuerlichen Arbeitsjahres in Tschagguns.

Schutzpatrone und Glückssymbole
Schwieriges Gelände, Wetterstürze, Unfälle und Krankheiten sind nur einige Gefahren, denen Menschen und Tiere gleichermaßen ausgesetzt sind. Früher versprach sich die meist religiöse bäuerliche Bevölkerung Schutz und Hilfe von den Viehpatronen Gallus, Martin und Leonhard. Hufeisen und Mariendisteln an Haus- und Stallwänden sollten Unglück fernhalten. Aber auch heute noch ist eine Alpe ohne Kreuz undenkbar.

Der gnädigen Natur zum Dank
Halfen die Gebete und die Alpe musste über den Sommer keine Verluste hinnehmen, wird der Höhepunkt des Bauernjahres, der Alpabtrieb feierlich begangen. Das Vieh wird für die Heimkehr ins Tal mit Kränzen und bunten Blumen geschmückt. Aus Alpenrosen, Latschenkiefern und Silberdisteln werden in aufwändiger Handarbeit Kronen für die Tiere gefertigt. Um die Hälse tragen die Kühe große Glocken, deren kräftiges Läuten böse Geister abwehren soll.