Montafoner Sura Kees
Ein wiederentdecktes Geschmackserlebnis hinter der ein ganzes Tal steht.
Seit Jahrhunderten prägt der Montafoner Sura Kees die Region – mit seinem unverwechselbaren Geschmack und seiner bewegten Geschichte. Das Montafon zählt zu den ältesten Käseherstellungsregionen im Alpenraum. Vom 13. bis ins 17. Jahrhundert blühte die Sauerkäseproduktion, doch mit dem aufkommenden Labkäse geriet der Sura Kees in den Hintergrund. Während er andernorts verschwand, blieb das Wissen um das Sauerkäsen im Montafon erhalten.
In den 1960er Jahren drohte die Tradition dennoch auszusterben, als viele Sennereien schlossen. Erst in den 1990er Jahren erlebte der Montafoner Sura Kees eine Renaissance und setzt seither zu einem echten Höhenflug an. Christine Fitsch führt dieses Erbe mit ihrem Familienbetrieb fort und ist mit ihren Sura-Kees-Produkten weit über das Tal hinaus bekannt.
Von der Milch zum Käse
Traditionelles Handwerk mit Brenta und Käsker
Seit dem 13. Jahrhundert wird der Montafoner Sura Kees nach fast unverändertem Verfahren hergestellt. Auf den Alpen bleibt die Produktion traditionell, während Talbetriebe moderne Standards anwenden.
Zunächst wird die Milch gefiltert und in Brenten – hölzernen Behältern – ein bis zwei Tage gereift, bis sich der Rahm absetzt. „Ich verarbeite den Rahm zu Butter und Butterschmalz weiter, sodass kaum Abfall entsteht“, erklärt Christine Fitsch. Die Magermilch wird nach altem Geheimrezept gesäuert und erwärmt, bis sich die Polma, der Käsebruch, absetzt. In den Käsker – eine zylindrische Form – gefüllt, kann die Molke abfließen. Nach dem Einsalzen reift der Laib im Keller und bildet seine typische Muffna – die glasige, speckige Rinde.
bewusstmontafon
Für regionale Genusskultur
Im Verein „bewusstmontafon“ arbeiten Landwirte, Gastronomie und Handel eng zusammen, um sich gemeinsam für regionale Produkte und Rezepte stark zu machen und traditionelle Gerichte neu interpretiert aufzutischen.
„Wir haben mit der Rezeptur gespielt und den Käse verfeinert.“
Christine Fitsch
Trotz seines geringen Fettgehalts überzeugt der Montafoner Sura Kees mit intensivem Geschmack. Frisch-würzig und mild-aromatisch zu Beginn, entwickelt er mit der Reife eine leicht pikante, säuerliche Note – immer begleitet von einem dezent salzigen Unterton.
„Als wir vor 20 Jahren mit der Produktion begannen, war der Geschmack vielen zu intensiv. Wir haben die Rezeptur verfeinert – heute ist er milder und erinnert an Frischkäse“, erzählt Christine Fitsch. Der geringe Fett- und Cholesteringehalt sowie hochwertiges Eiweiß machen ihn zur perfekten Wahl für eine bewusste Ernährung. „Gerade junge Menschen schätzen ihn immer mehr“, erklärt Christine den Erfolg des Sura Kees in den letzten Jahren.
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